










Die Aufführung von Musik, die am Rechner produziert wird, hat mit den Codes des Konzerts gebrochen: Das Publikum kann Musik nicht mehr bei ihrer Entstehung zusehen, der Kausalzusammenhang von Geste und Klang ist gekappt. Mit der Laptop-Performance hat sich ein Format entwickelt, bei dem das Publikum auf Menschen starrt, die auf Bildschirme starren. Der Band Musik sehen fragt: Welche Rolle spielt die Sichtbarkeit für das Erleben von Musik? Wie wichtig ist der Live-Charakter für die Zukunft der Musikaufführung? Bildschirmansichten auf „Algoraves” oder Virtual-Reality-Stars wie Hatsune Miku führen visuelle Reize auf unterschiedlichen Ebenen wieder ein, im Kuduro liegt der musikalische Fokus auf der Tanzexpertise – andere Musiker*innen wiederum haben das bühnenzentrierte Spektakel längst hinter sich gelassen.